4 - Nachhaltige Ressourcenforschung und -sicherung: Lieferengpässe bei Hochtechnologiemetallen [ID:45358]
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Schön, dass es doch so viele geworden sind. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Sie werden

es nicht bereuen und ich werde sie wachhalten. Das kann ich Ihnen jetzt schon versprechen,

weil es ist ein brisantes Thema, wie Sie sehen. Wir werden also sprechen über nachhaltige

Ressourcenforschung und Sicherung und das, wie Sie sehen werden, gibt enorme Lieferengpässe,

gerade bei Hochtechnologiemittagungen wie die seltenen Erden. Und das ist für die deutsche

Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Sie werden das gleich sehen. Wir gehen nämlich

gleich in Medias Res und da sehen Sie schon vor 20 Jahren und schon länger gab es Stimmen

wie beim Spiegel, die gesagt haben, es gibt Probleme für seltene Erden, die Preise gehen

hoch, China verstärkt die Kontrolle, wurde alles nicht wahrgenommen und man hat das mehr

oder weniger gelesen, aber eigentlich nicht wahrgenommen. Und dahingehend haben die meisten

von uns gedacht, naja gut, der Spiegel schreibt viel, ist wahrscheinlich nur ein Sturm im

Wasserglas, wir machen mal weiter wie bisher. Nun, wie kommt es dazu, dass ein Lagerstättenkundler,

geologisch orientierter Lagerstättenkundler wie ich darüber rede, weil das ist unsere

Kernkompetenz. Geologinnen und Geologen haben eine Kernkompetenz und das sind Ressourcen.

Ich weiß, in den allermeisten Fällen hören Sie darüber Politiker reden oder BWL-Bauer

oder Statistiker, aber die haben keine Kompetenz, die liegt nur bei uns. Und deswegen hören

Sie jetzt etwas von einer ganz anderen Seite in Bezug auf dieses Problem, weil um eine

nachhaltige Rohstoff-Sicherung zu bekommen, brauchen wir für Zukunftstechnologien gewisse

Ressourcen von Hochtechnologiemetallen. Und die bekommt man nur, wenn man Lagerstätten

aussucht und dann eine effiziente Metallgebindung macht. Bedeutet also, dass wir diese Lagerstätten

ausbeuten. Um das nachhaltig zu machen, müssen wir dafür sorgen, dass es eine Regenerationsfähigkeit

gibt auf den beteiligten Systemen. Das ist aber nicht möglich, weil wenn wir etwas wegnehmen,

ist es weg, wächst nicht nach, regeneriert sich nicht. Und das bedeutet also, wir brauchen

ein Recycling oder eine Substitution, um diesen Kreis, den Sie hier sehen, tatsächlich zu

schließen. Ansonsten können wir nicht von Nachhaltigkeit sprechen. Und wir wollen uns

ein bisschen das anschauen in Bezug auf die Metalle der seltenen Erden, weil Sie werden

merken, die sind fast überall drin, wenn es um Hochtechnologieaspekte geht. Und ich werde

vor allen Dingen reden über diese seltenen Erden, die Sie praktisch die meisten von Ihnen

kennen. Vielleicht nicht das Namen nach, auf der anderen Seite, man hört es doch dauernd

im Fernsehen. Eigentlich gibt es fast nur Experten über diese Sachen. Und wir trotzdem

nochmal ein paar Basics anschauen, damit Sie wissen, worum es mehr oder weniger geht.

Wenn wir uns das Periodensystem hier anschauen, dann sehen Sie hier in rot die sogenannten

seltenen Erden. Die werden auch Landdaniele genannt. Und das sind die, wenn wir hier die

Ordnungszahlen sehen, vom CER geht es los bis zum Lotetium. Und wir haben dazugerechnet

noch sehr häufig das Scandium und Yttrium, das wir hier sehen. Es gibt sogenannte leichte

seltene Erden, das ist vom CER bis zum Europium und schwere seltene Erden. Und die sind sehr

wichtig, wie Sie sehen werden, weil diese schwere seltene Erden brauchen wir hier in

Deutschland für unsere Volkswirtschaft unbedingt. Darauf werde ich also noch stärker eingehen.

Das sind also 15 Isotoelemente, die sogenannten Landdanoide, und die haben alle gleiche Eigenschaften.

A, sie sind pheromagnetisch, bedeutet also, sie lassen sich magnetisieren, warum an anderen

Magneten. Zweitens haben sie eine geringe Kürtentemperatur, über der sie die Magnetisierung verlieren.

Und drittens sind sie magnetisch alle anisotrop. Das heißt, die Magnetisierung ist in einer

gewissen Ebene, bzw. in einer gewissen Richtung in diesen Magneten, wenn sie dann magnetisch

sind. Sind die wirklich so selten? Nun, wir haben hier auf dieser Achse das Selizium aufgetragen

in Bezug auf das Vorkommen, und wir sehen hier unten die Ordnungszahlen, und Sie sehen

schon, wenn das die seltenen Erden sind, wir haben hier Selizium, dann gibt es Elemente,

die sind viel seltener. Zum Beispiel die sogenannten Platinoide. Das ist also das, was in ihren

Katalysatoren ist. Das kommt aus den tiefsten Mieten der Welt, in Südafrika zum Beispiel.

Das sind die sogenannten Platingruppen-Elemente. Sind sehr, sehr viel seltener. Beinhaltet

aber, dass die seltenen Erden gar nicht so selten sind. Ungefähr so wie Kupfer. Habe

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Reiner Klemd Prof. Dr. Reiner Klemd

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:58 Min

Aufnahmedatum

2022-11-24

Hochgeladen am

2022-11-30 09:11:37

Sprache

de-DE

Seltene Erden sind Hochtechnologiemetalle – selten und hoch begehrt auf der ganzen Welt. Doch die meisten bisher bekannten und wirtschaftlich erschließbaren Vorkommen befinden sich in China, und werden dort auch zu weit über 90 Prozent raffiniert. Da das Angebot der schweren seltenen Erden und anderer Hochtechnologiemetalle auf dem Weltmarkt zunehmend knapper wird, ist neben der Reduzierung und Substitution dieser Stoffe die Exploration und das Auffinden neuer Lagerstätten außerhalb von China von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung besonders für die deutsche Volkswirtschaft.

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